Nach eineinhalb Jahren Bauzeit lud die Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal (GBL) am 3. März 2023 gemeinsam mit Wohnbaugenossenschaften Zürich zum Tag der offenen Tür ihres Ersatzneubaus Lacheren in Schlieren. Dort wurden in zwei Mehrfamilienhäusern nicht nur 36 zeitgemässe Wohnungen erstellt, sondern es wurde auch ein neuartiges Energiekonzept realisiert.
Bereits 2011 begann die GBL gemeinsam mit Fachplanern mit der Erarbeitung der einheitlichen Erneuerungsstrategie für die bestehenden Liegenschaften aus den Jahren 1950, 1956 und 1970. 2018 lag schliesslich ein reifes Projekt vor, das erst die Zustimmung der Generalversammlung und anschliessend die Baubewilligung erhielt. Den meisten Bewohnenden der alten Liegenschaften konnten günstige Wohnungen im Bestand der GBL vermittelt werden. Von den rund 70 Mietenden des Ersatzneubaus sind ca. 50 neue Genossenschafter:innen.
Am Tag der offenen Tür wurden noch letzte Arbeiten ausgeführt, der Vermietungsprozess ist abgeschlossen, die 36 modernen Wohnungen sollen noch im März 2023 bezogen werden.
Vielfalt bei Wohnungsgrössen und -grundrissen
Die GBL gab mit einem vielfältigen Wohnungsmix von 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen – die 3,5- und 4,5-Zimmer-Wohnungen gibt es überdies in Eco- und Standard-Grössen – ein zukunftstaugliches Konzept in Auftrag und trägt damit der sich verändernden Demografie Rechnung: Zum einen nehmen die Ein- und Zwei-Personen-Haushalte jeden Alters ständig zu, zum anderen kommen zum «klassischen Familienmodell» auch andere Haushaltsformen mit Kindern hinzu. Der Wohnungsmix und die schon bei Bezug erreichte Durchmischung ermöglichen es der Genossenschaft, flexibel auf die sich verändernden Lebenssituationen ihrer Bewohnenden einzugehen.
Ein Energiekonzept mit Zukunft
Auch bei der Energieversorgung geht die GBL neue Wege. Sie nahm die Änderung des Energiegesetzes – es trat im September 2022 in Kraft und verlangt die Versorgung mit erneuerbaren Energien – bei der Planung 2018 bereits vorweg. So wurden die Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit sowie der Einsatz CO2-neutraler Energieträger im Projekt festgeschrieben. Die Wärmeversorgung basiert nun auf einer Wärmepumpe und wird – je nach Jahreszeit – durch eine Kombination aus den drei zusätzlichen Energiequellen Solarpanels, Holz und Biogas ergänzt. Und der Strom wird einerseits durch Solarpanels auf den zwei Gebäudedächern, andererseits durch Panels, die in die Ost- und West-Fassaden eingelassen wurden, produziert.
Im Vergleich zu Gebäuden mit herkömmlicher, fossiler Energieversorgung lassen sich so die CO2-Emissionen um etwa 90 % senken und den Selbstversorgungsgrad beim Strom auf fast 95 % steigern – den Bedarf der drei Ladestationen in der Tiefgarage miteingerechnet. Aktuell ist nur ein Drittel der Fassadenelemente Solarpanels. Bei Bedarf könnten die «blinden» Fassadenelemente ausgetauscht, wodurch die Stromproduktion nochmals deutlich erhöht werden könnte.
Beim Ersatzneubau «Lacheren» in Schlieren ist die Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal in vielerlei Hinsicht neue Wege gegangen. Wie sich dieses Konzept bewährt, wird sich im Betrieb zeigen. Ein erstes erfreuliches Resultat ist der Anerkennungspreis, den die GBL für ihren nachhaltigen Ansatz vom Verband Wohnen Schweiz verliehen bekam.