Rückblick auf die Besichtigung «Westhof» in Dübendorf

Am 05. Juli 2024 – rund eineinhalb Jahre nach dem Bezug – lud die Genossenschaft Wogeno gemeinsam mit Wohnbaugenossenschaften Zürich zur Besichtigung des «Westhofes» in das Hochbordquartier in Dübendorf ein. Während hier seit 1990 Hochhäuser und Luxusimmobilien sowie Bürogebäude aus dem Boden schiessen, hatte Familie Kohler eine nachhaltigere, sozialverträglichere Vision für die Entwicklung des geerbten ehemaligen Gärtnerei-Areals. Als Palmahus AG suchten sie eine geeignete Partnerin und über eine Empfehlung kam es im Jahr 2015 zur Zusammenarbeit mit der Wogeno. Fast 10 Jahre und diverse Verträge später – begonnen mit einer Absichtserklärung und dem heute noch nicht vollendeten Zusammenarbeitsvertrag – erfuhren die rund 50 Teilnehmenden, warum diese partnerschaftliche Zusammenarbeit als gutes Beispiel nachahmenswert ist.

 

Der Westhof als U-förmiger Bau mit drei Gebäudeflügeln bietet insgesamt 83 neue Wohnungen, die sich auf beide Partnerinnen je hälftig verteilen. Der nördliche Bereich ist im Eigentum der Wogeno, der südliche gehört der Palmahus AG. Ein gemeinschaftlicher Innenhof bildet das Herzstück der Siedlung. Das breite Wohnungsangebot setzt sich aus 1,5- bis 6,5-Zimmer-Clusterwohnungen zusammen, Wohnungsgrundrisse und -mix beider Partnerinnen unterscheiden sich nur minimal. Während sich die Mietpreise der Wogeno nach dem Modell der Kostenmiete ergeben, orientieren sich die Mietzinse der Palmahus AG am unteren Bereich der ortsüblichen Mieten. 

Zur Belebung der Siedlung sind vielfältige gewerbliche sowie gemeinschaftliche (Aussen-)Räume vorhanden. Dies war auch deshalb notwendig, weil im florierenden Quartier bisher kaum entsprechende Angebote vorhanden sind. Im Westhof haben sich u.a. eine vegane Bäckerei, ein Kaffeegeschäft sowie ein spanisches Spezialitätengeschäft angesiedelt. Die Eigentümerinnen tragen die ökonomische Verantwortung gemeinsam, Lasten und Chancen werden geteilt. 

Der Hofrat, der Anfang 2024 gegründete Gemeinschaftsverein beider Bewohnerschaften, organisiert das Zusammenleben, festgehalten in der eigens erarbeiteten «Betriebsanleitung Westhof». Den Mietenden wird die Kompetenz übergeben, das Zusammenleben zu gestalten und die Nachbarschaft zu pflegen. Verschiedene Arbeitsgruppen (AG) beschäftigen sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie z. B. Aktivitäten, Kommunikation, den vielseitig nutzbaren Zusatzräumen oder den Freiräumen (Hof, Pflanzgarten, Dachterrasse).

Die Arbeitsgemeinschaft von Conen Sigl Architekt:innen GmbH und Kuhn Landschaftsarchitekten GmbH ist für die Planung des Westhofes verantwortlich. Im Rahmen der Besichtigung zeigte Raoul Sigl auf, dass mit der gewächshausartigen Gestaltung des Flügelbaus Bezug auf die ehemalige gärtnerische Nutzung des Areals genommen wurde. Er betonte, dass im Westhof auch Naturräume wie z. B. Nisthilfen geschaffen wurden, um die ehemaligen Bewohnenden (z. B. verschiedene Vögel) mit den neuen Bewohnenden vernetzen zu können. Abschliesend berichtete Jörg Kohler den Teilnehmenden, dass beiden Partnerinnen das Thema Biodiversität wichtig ist. Mit botanischen Beispielen zeigte er eindrucksvoll auf, dass im Hochbordquartier nicht nur Gebäude, sondern auch die Pflanzen in die Höhe schiessen. Es gibt eine eigens für den Westhof erarbeitete Broschüre «Flora und Fauna» im Westhof.    

Als Fazit konnte festgestellt werden, dass der an der Zukunftstrasse gelegene Westhof und dessen Entstehungsgeschichte für alle beteiligten als Glücksfall anzusehen ist. 

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