Eine ausführliche Analyse unter den Mitgliedern von Wohnbaugenossenschaften Zürich hat bestätigt, dass das Bedürfnis insbesondere für kleinere und mittlere Genossenschaften vorhanden ist, Verwaltungsaufgaben wie das Finanz- und Rechnungswesen oder die kaufmännische und technische Immobilienbewirtschaftung abzugeben. Inzwischen nimmt das Projekt Netz Genossenschaften klare Konturen an.
Klar definierte Aufgaben – transparente Preise
Netz Genossenschaften wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, Vorstände zu entlasten und die Branche weiter zu professionalisieren. Seither wurde unter anderem – unter Einbezug der regelmässig erhobenen Branchenstatistik – das Preismodell festgelegt: 4 Prozent der Mietzinseinnahmen für das Grundmodul (Finanz- und Rechnungswesen und kaufmännische Bewirtschaftung) bzw. zusätzliche 2 Prozent für das Zusatzmodul 1 (technische Bewirtschaftung). Da Netz Genossenschaften nicht gewinnorientiert arbeitet, wird dieser Tarif jeweils jährlich überprüft. Zusätzlich wurden ein detaillierter Leistungskatalog sowie Schnittstellen zur Sicherstellung der Kompetenzen und Zuständigkeiten definiert. Dies ermöglicht es zum Beispiel, dass Entscheidungen über Wohnungsvergaben und anderes auf Wunsch weiterhin in der Kompetenz des Vorstands bleiben.
Tools und Kunden: erste Milestones
Inzwischen wurden mehrere Meilensteine erreicht. So konnten diverse Gespräche mit potenziellen Mitgliedern geführt und es konnte ihnen das Dienstleistungsangebot im Detail präsentiert werden, unter anderem auch an einer Tagung mit allen städtischen Vertreterinnen und Vertretern. Es wurden Offerten für über 500 Wohnungen versandt und erste Kundinnen und Kunden sind bereits per 2022 an Bord. Nach einer umfangreichen Evaluation einer Bewirtschaftungssoftware und der Prüfung verschiedener Vertriebspartner, fiel die Wahl auf Abacus. Diese setzt in den Bereichen Digitalisierung und Effizienz neue Massstäbe und gehört zu den führenden Gesamtlösungen für die Liegenschaftenbewirtschaftung. Auch hat sich gezeigt, dass das Interesse zwischen dem Regionalverband Zürich und Abacus auf Gegenseitigkeit beruht: Der Regionalverband kann einen Standard setzen, Abacus macht einen grossen Schritt auf die Genossenschaftsbranche zu und berücksichtigt sie bei künftigen Weiterentwicklungen.
Gut vorbereitet starten
Um einen reibungslosen Start per 1. Januar 2022 sicherzustellen, wird bereits im Herbst 2021 mit der Erfassung der notwendigen Daten begonnen. Und bis Ende 2021 wird ein verlässliches und übersichtliches Reporting erarbeitet, das Team von Netz Genossenschaften auf der Software geschult und alle Liegenschaften- und Mieterakten der ersten Auftraggebenden digitalisiert. Parallel dazu finden auf strategischer Ebene mehrere Workshops zur Erarbeitung der wichtigsten Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse sowie Vision, Strategie und Leitbild statt.
Dieser rollende Start trägt bereits Früchte: Gerade das Beispiel der Baugenossenschaft Seegräben mit 31 Wohnungen zeigt, dass auch die sofortige Übernahme von neuen Kundinnen und Kunden auch während des Jahres möglich sein muss. Das Mandat für die ehemalige Bewirtschaftung der Baugenossenschaft Seegräben wurde kurzfristig niedergelegt, wodurch der Vorstand schnellstmöglich eine neue Lösung brauchte. Nach einigen Gesprächen und einer gemeinsamen Begehung vor Ort konnte vereinbart werden, dass die Genossenschaft per sofort als Pilotkundin betreut wird und somit die Bewirtschaftung auch für die zweite Jahreshälfte 2021 sichergestellt ist. Dieses Mandat beinhaltet ausserdem die Digitalisierung der Geschäftsunterlagen aus der Vergangenheit.
Der Regionalverband Zürich ist überzeugt, dass Netz Genossenschaften die richtige Bewirtschaftungslösung für kleinere und mittlere Genossenschaften ist, welche grossen Wert auf Professionalität, ein starkes Preis-/Leistungs-Verhältnis sowie ein genossenschaftliches Fingerspitzengefühl in der Kommunikation mit ihren Bewohnenden legen.
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