Auf dem Sulzer Areal Werk1 in Winterthur, an zentraler Lage, wo ehemals die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) ihre Lokomotiven in riesigen Werkhallen fertigte, entsteht unter Vorgaben eines Gestaltungsplanes (GP) aus dem Jahr 2015 der neue Stadtteil Lokstadt. Alle Neubauten des Stadtteils werden die Namen berühmter Lokomotiven tragen. Implenia AG erstellte als TU für vier verschiedene Bauträger das erste Gebäude des Areals, das Haus Krokodil am Dialogplatz mit insgesamt rund 250 Wohnungen. Der GP schrieb vor, dass 30 % der Wohnflächen als gemeinnütziger Wohnungsbau realisiert werden müssen. Die Formulierung im GP, der städtebauliche Vertrag mit der Grundeigentümerin und die Ausschreibung unter den Winterthurer Bauträgern kam unter Mitwirkung von Wohnbaugenossenschaften Zürich zustande. Das Haus Krokodil ist ein Holzbau. Das Gebäude vereint unterschiedliche Wohnkonzepte unter seinem Dach und folgt damit der ursprünglichen Idee der Lokstadt, ein sozial durchmischter, urbaner und 2000-Watt kompatibler Lebensraum zu werden.
Realisiert wurde das Haus Krokodil von den vier Entwicklungspartnern Implenia Schweiz AG, 64 Wohnungen im Stockwerkeigentum, der Anlagestiftung Adimora, 69 preisgünstige Mietwohnungen, der Genossenschaft gaiwo, 50 Alters- und Invalidenwohnungen und der Gesewo, Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen, mit 71 Wohnungen und Gewerbe im Erdgeschoss.
Die Genossenschaft Gesewo stellt ihren Mitgliedern in der Lokstadt Wohnungen und Gewerberäume zur Verfügung. Die Häuser bzw. die Hausgemeinschaften der Gesewo organisieren sich jeweils nach den Grundsätzen der Selbstverwaltung in Hausvereinen. Die Hausvereine kommen frühzeitig zustande, sodass ihre Anliegen und Wünsche sowohl architektonisch als auch technisch berücksichtigt werden können. Der Hausverein hat seinem Gesewo-Hausteil im Krokodil den Namen EinViertel gegeben.
Die Gesewo setzte 2016 eine Projektkommission ein, welche den Neubau verantwortete. Ihr gehörten Mitglieder des Vorstandes, der Geschäftsstelle und des Hausvereines an. Mit der Gesamtprojektleitung wurde Andreas Wirz von der Archipel GmbH beauftragt. Die Gesewo-Siedlung EinViertel bietet 68 konventionelle Wohnungen, 3 Gross-Wohnungen sowie Gewerberäume und vielfältige Gemeinschaftsflächen. Der Erstbezug der Wohnungen fand von August bis November 2020 gestaffelt statt.