Nachdem die Vetropack AG als Nachfolgefirma der Glashütte Bülach im Jahr 2002 die über 100-jährige Produktion eingestellt hatte, stand ein rund 40ha grosses, verkehrsgünstig sehr gut gelegenes Areal am Bahnhof Bülach zur Verfügung. Mittels Test- planung und öffentlichem Gestaltungsplan (GP) «Bülach Nord» (festgesetzt 2015) wurden daraufhin die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen für die Umwandlung des Industrie- landes in ein neues, dichtes und gemischt genutztes Quartier. Der Gestaltungsplan forderte eine sehr hohe Bebauungsdichte mit 80% Wohnen und 20% Gewerbe für das Areal – darunter ein Mindestanteil von 15 % preisgünstigen Wohnungen. Von die- sem Nutzungsmix versprach sich der Stadtrat einen funktionie- renden Stadtteil mit etwa 2000 Einwohnern und 1800 Arbeits- plätzen, der Entstehung eines «Schlafquartiers» sollte entgegen- gewirkt werden.
Der Bereich «Immobilienentwicklung und Akquisition» des Re- gionalverbandes Wohnbaugenossenschaften Zürich bemühte sich schon sehr früh um das Areal. Mit der Steiner AG konnte ein Entwicklungspartner gefunden werden, welcher bereit war, die Nichtwohnnutzung zu realisieren.
Wohnbaugenossenschaften Zürich und die Steiner AG erarbei- teten daraufhin ein Geschäftsmodell mit klarer Rollenteilung: Die Steiner AG sollte das Gesamtprojekt entwickeln, den Bau als TU realisieren und die Verantwortung für die Gewerbeflächen über- nehmen. Den gemeinnützigen Bauträgern oblag der Landerwerb und die konzeptionelle Mitentwicklung der Mietwohnungen. Wohnbaugenossenschaften Zürich und die Steiner AG einigten sich auf Baupreise und -qualität und verhandelten mit der Vetro- pack AG den Landkaufvertrag treuhänderisch.
Parallel dazu erfolgte die Suche nach geeigneten gemeinnützi- gen Entwicklungspartnern, welche sich auf Grund der Grösse des Projektes und des Bewilligungsrisikos des Gestaltungspla- nes als anspruchsvoll herausstellte. Schlussendlich konnten kurz vor Torschluss mit der Baugenossenschaft Glattal Zürich (BGZ) und der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Logis Suisse AG zwei Entwicklungspartner gefunden werden, welche 2012 in die Verträgeeintraten.InkooperativerPlanungderdreiEntwickungs- partner entsteht seit Frühling 2019 ein neues Stadtquartier.
Einen ausführlichen Bericht von der Besichtigung vom 2. September finden Sie hier >