Am 7. Juni luden die Baugenossenschaft Linth-Escher (BGLE) und Wohnbaugenossenschaften Zürich ein zur Besichtigung der eben erst fertiggestellten ersten Etappe des Ersatzneubaus Birch. Die Konzentration (im Endausbau) auf zwei grosse Baukörper schafft im Vergleich zu den abgebrochenen Liegenschaften aus dem Jahr 1949 nicht nur deutlich grössere, zusammenhängende Grünräume, sondern auch mehr als doppelt so viel Wohnraum.
Im Rahmen ihrer Immobilienstrategie 2015 – 2030 liess die BGLE eine Machbarkeitsstudie für ihre Stammsiedlung Birch-/Glattalstrasse in Zürich Seebach erarbeiten, führte einen Architekturwettbewerb durch und legte das Siegerprojekt schliesslich 2018 der Generalversammlung zur Genehmigung vor. Insgesamt 291 Wohnungen von 1,5 bis 5,5 Zimmern werden bisn 2026 hier neue Bewohnende finden.
Die Mieten – eine 2,5-Zimmer-Wohnung wird je nach Fläche und Lage zwischen 744 und 1093 Franken, eine 4,5-Zimmer-Wohnung zwischen 1768 und 2149 Franken kosten – sind für einen Ersatzneubau ohne Subventionen äusserst günstig. Dies ermöglicht in den fertiggestellten 170 Wohnungen der ersten Etappe eine gute Durchmischung und eine grosse Vielfalt bei der Bewohnerschaft.
Zukunft inklusive
Die neue Siedlung wird nach Minergie-P-Eco zertifiziert. Sie ist ans Fernwärmenetz der Stadt Zürich angeschlossen und deckt einen Gutteil des Strombedarfs durch die auf den Dächern installierten Fotovoltaikanlagen. Die Tiefgaragen der ersten Etappe bieten rund 380 Fahrrädern Platz, die 93 PKW-Parkplätze können alle mit E-Ladestationen ausgerüstet werden. Auch trägt der Wohnungsmix dem demografischen Wandel – einerseits immer mehr Kleinhaushalte, andererseits eine Gesellschaft, die älter wird – bereits Rechnung. Rund 30 % sind Kleinwohnungen von 1,5 bis 2,5 Zimmern, der Anteil an 3,5-Zimmer-Wohnungen macht nochmals 30 % aus. Ausserdem können bei Bedarf vier Gästezimmer angemietet werden. Alle Wohnungen sind barrierefrei und durch einen Lift erschlossen.
Weitere eindrückliche Zahlen
Von der Baueingabe über den Abbruch und Neubau bis zum Bezug vergingen «nur» sechs Jahre. Das ist für Zürcher Verhältnisse heutzutage schnell, wie an der Präsentation jemand aus dem Publikum erstaunt feststellte. Dies ist vor allem der Anzahl der Einsprachen zu verdanken: null. Und ein wichtiger Faktor für die Berechnung der auch für einen Neubau günstigen Kostenmieten: Der eingesetzte Landpreis von ca. 7 Franken, der 1949 ganz normal, also von niemandem vergünstigt war. Heute würde er «auf dem Markt» rund das Tausendfache betragen. Auch die Dauer des Vermietungsprozesses ist eindrücklich. Von der ersten Ausschreibung im Mai 2023, zunächst an die vom Abbruch betroffenen Bewohnenden, dann für drei Tage auf Homegate mit 600 Bewerbungen, bis hin zum Abschluss der Mietverträge im März 2024 beschäftigte sich die Vermietungskommission während zehn Monaten mit dem richtigen Bewohnendenmix. Nun ziehen dort Menschen aus 35 Nationen ein, darunter auch rund 140 neue Genossenschafter:innen.