Die Immobilienbranche ist vielen Veränderungen unterworfen. Speziell die gemeinnützigen Wohnbauträger stehen – wollen sie trotz höherer Kosten weiterhin günstige Wohnungen anbieten – selbst unter grossem Kostendruck. Sowohl im Bereich der kaufmännischen, aber auch seitens der technischen Bewirtschaftung tauchen neue Software-Lösungen auf, die mehr Effizienz versprechen. Diese Tools sind bei einigen gemeinnützigen Wohnbauträgern in der Evaluation oder bereits im Einsatz, bei anderen (noch) nicht.
Im Rahmen eines Pilot-Projekts luden Anfang Mai Wohnbaugenossenschaften Zürich und die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZ Vertretende der grösseren Baugenossenschaften zum 1. Know-how-Summit ein. «Wissen vermehrt sich bekanntlich, wenn man es teilt» hiess es in der Einladung. In mehreren Sessions – jeweils nach einem kurzen Input-Referat zu den Themenbereichen Erstvermietung, technische bzw. kaufmännische Vermietung – tauschten sich die Prozess-Verantwortlichen aus. Dabei kamen Vorgehensweisen und Erfahrungen bei der (Kosten)Mietberechnungen und bei Erstvermietungen zur Sprache, ebenso wie Dos & Don’ts beim Ausbau der IT-Infrastruktur.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass eine Branche, die sich aufgrund ihrer Namen Akronyme gewohnt ist, feststellen muss, dass Applikationen für CAFM, BIM, GLS, CRM usw. nicht immer zu Abkürzungen, sondern – mangels passender Schnittstellen – öfters auch zu Umwegen im Prozess führen können. Apropos Schnittstellen: Es wurde darauf hingewiesen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kaufmannischen Bewirtschaftung mit der Technischen Bewirtschaftung (inkl. Facility und Energie Management) ist, um Ziele, Massnahmen und Mittel festzulegen und so Kosten und Leerläufe zu vermeiden. Auch zeigte sich, dass bei der Erfassung bzw. Daten-Digitalisierung der Bestandsliegenschaften – im Unterschied zu den Neubauten – noch viel Arbeit bevorsteht. Dies wird aber als wichtige Voraussetzung erachtet, um das ganze Portfolio – angefangen bei den Reparaturmeldungen über das Monitoring und die Steuerung bis hin zur Kommunikation mit den Bewohnenden – effizient bewirtschaften zu können.
Für Wohnbaugenossenschaften Zürich wurde an diesem intensiven Morgen mehrfach der Beweis erbracht, dass punkto Digitalisierung noch viel Arbeit bevorsteht, dies aber auch grosses Potenzial zur Weiterentwicklung der Branche birgt. Der Verband wird sich daher verstärkt für Lösungen in diesem Bereich engagieren.