Der Verband der Zürcher Hauseigentümer (HEV) hat heute zwei Initiativen lanciert mit denen er den Bau von Eigentumswohnungen fördern will. Was gut tönt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als Angriff auf gemeinnützige Wohnbauträger.
Die Wohneigentums-Initiative fordert, dass bei staatlich geförderten Wohnbau-Projekten auch kostengünstige Wohnungen für das selbstbewohnte Wohneigentum erstellt werden müssen. Das bedeutet nichts anderes, als dass Gemeinden bei Projekten auf eigenem Land künftig die Hälfte der entstehenden Wohnungen an Privatpersonen abtreten müssten. Bisher gehen solche Grundstücke meist an nicht profitorientierte Organisationen wie Genossenschaften. Im Unterschied zu privaten Besitzern, leisten sie einen gesellschaftlichen Mehrwert und sorgen für langfristig preisgünstigen Wohnraum. Die Initiative stellt darum einen direkten Angriff auf den gemeinnützigen Wohnungsbau dar.
Etwas anders gelagert ist die sogenannte die Starthilfe-Initiative. Sie will den erstmaligen Erwerb von selbstbewohntem Wohneigentum erleichtern. Durch die Einführung einer ergänzenden Bürgschaft, garantiert durch den Kanton Zürich, wird das für den Kauf benötigte Eigenkapital reduziert und damit der Zugang zu einer Hypothek erleichtert. Auch wenn unbestritten ist, dass es für junge Menschen schwierig ist Wohneigentum zu erwerben, ist Skepsis angebracht: Eine staatliche Bürgschaft führt dazu, dass weniger Eigenkapital notwendig ist und somit eine höhere Zahlungsbereitschaft für Boden entsteht. Das Problem der steigenden Bodenpreise wird damit nur noch verschärft. Private hätten dann einfach einen Wettbewerbsvorteil gegenüber professionellen Organisationen wie zum Beispiel auch Genossenschaften.