Liebe Genossenschafterinnen, liebe Genossenschafter
Liebe Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger
Wohnbaupolitische Vorlagen haben es in der Stadt Zürich im Allgemeinen nicht besonders schwer. Also hätte man sich beim Koch-Areal auch etwas zurücklehnen können. Freilich war diesmal die Ausgangslage etwas komplizierter, denn gleichzeitig kam eine noch im Wahlkampffieber von der FDP lancierte Volksinitiative zur Abstimmung. Es ging also nicht nur darum, auf eine Annahme der Vorlage des Stadtrates hinzuarbeiten, sondern gleichzeitig den in dieser Volksinitiative geforderten Verkauf des Areals an den Meistbietenden zu verhindern. Eine Annahme hätte nicht nur das Aus die für hochkarätige Vorarbeit der Projektpartner ABZ, Kraftwerk1 und der Senn AG bedeutet, es hätte auch den Planungsprozess um Jahre zurückgeworfen.
Gemeinsam mit dem Zürcher Mieterverband und verschiedenen politischen Parteien führten wir eine kleine Kampagne. Dem Mieterverband danke ich an dieser Stelle herzlich für das Vorangehen.
In einer kleineren, nach innen gerichteten Aktion appellierten wir an die genossenschaftliche Solidarität derjenigen, die heute schon in einer Genossenschaftswohnung leben. Ob dies Wirkung zeigte, ist schwer zu sagen. Wir werden dies aber sorgfältig analysieren.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es hier um die Unterstützung einer wohnbaupolitischen Vorlage ging. Dies verträgt sich übrigens ohne weiteres mit dem in vielen Genossenschaftsstatuten verankerten Gebot der parteipolitischen Neutralität. Wir sollten uns hier also keine Zurückhaltung auferlegen.
Ich deute den komfortablen Ja-Stimmen-Anteil von 72,7 % Ja-Stimmen für die Vorlage des Stadtrates und die 65,1 % gegen die FDP-Initiative als Vertrauen in die Arbeit unserer Mitglieder-Genossenschaften sowie in ein konzeptionell starkes Projekt. Darüber hinaus verstehe ich dieses Resultat auch als Auftrag, nicht nur hier, sondern auch anderswo für bezahlbaren Wohnraum einzustehen.
Ich danke herzlich für die Unterstützung und wünsche dem Projektteam eine erfolgreiche Fortsetzung ihrer Arbeit!
Wohnbaugenossenschaften Zürich
Christian Portmann, Präsident